Am Samstag, 20.04.2024 wurde auf Anregung des DRK eine bis zum Schluss geheim gehaltene Alarmübung für die ehrenamtlichen Rettungskräfte des Kreisverbands Göttingen-Northeim e. V. durchgeführt.
Der Alarm, die Kollision der Harz-Weser Regionalbahn aus Northeim mit einem Baum aufgrund einer Sturmlage, wurde um 13:47 Uhr ausgelöst: „Groß, unübersichtlich war die Schadenslage, schnell strukturiert mit den zur Verfügung stehenden Mitteln konnte in guter Zusammenarbeit mit der Feuerwehr der Samtgemeinde Dransfeld eine schnelle Evakuierung durchgeführt werden“, lautete das erste Fazit des Einsatzleitenden Göttinger Bereitschaftsleiters Pascal Sommer-feld. “15:23 Uhr war der Zug leer und der Abtransport der `Verletzten´ organisiert.“
Begonnen hatte alles mit der Idee der beiden DRK-Einsatzübungsleiter Marcel Benning und Lucas Vogelei sowie Timo Biermann, Notfall Manager der Deutschen Bahn. „Die DB ist verpflichtet jährlich mindestens eine Übung im Notfallbezirk Göttingen Stadt durchzuführen. Auf Anfrage des DRK wurde das Szenario der Übung dann gerne durch die DB InfraGo und der DB Regio AG unterstützt.“
Um 13:00 Uhr waren alle Notfalldarsteller*innen vor Ort. Ein breites Verletzungsspektrum der realistischen Notfalldarstellung wurde von 15 Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr Bühle/LK Northeim, 3 Darsteller*innen und 2 Betreuer*innen aus dem DRK-KV Region Kassel e. V. und 2 zivilen Privatpersonen dargestellt. Von Orientierungslosigkeit, über Kopf- und Gliedmaßenverletzungen bis hin zur Bewusstlosigkeit war alles vertreten.
Lea Wendel aus dem DRK-KV Kassel e. V. ist mit 22 Jahren dort Mitglied im Jugendrotkreuz und da sie in Göttingen studiert „war es für mich keine Frage hier mitzuwirken“.
Nachdem um 13.47 Uhr der Alarm ausgelöst wurde, erschienen nach einer knappen halben Stunde die ersten ehrenamtlichen Rettungskräfte am Gartetalbahnhof. Ruhig und besonnen wurde die Lage sondiert, die Verletzten betreut, kompetent erstversorgt, schließlich entsprechend ihrer Verletzung aus dem Zug evakuiert und der weiteren Behandlung auch durch die Notärzte René Fontaine und Christian Czock, beide DRK Bereitschaftsmitglieder zugeführt. Die Schwerverletzten konnten durch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr der Samtgemeinde Dransfeld in Spezialfahrzeugen, zwei Draisinen für die Rettung bei Bahnunfällen, abtransportiert werden. Zwischenzeitlich baute die DRK-Bereitschaft aus Hann. Münden Ihre Verpflegungsstation auf, um `Verletzte´ und Rettungskräfte zu versorgen.
Insgesamt ging es darum, simuliert 21 `Patient*innen´ zu versorgen. Dafür waren insgesamt 22 ehrenamtliche DRK-Bereitschaftsmitglieder im Einsatz sowie 1 DRK-Rettungs-,1 Krankentransport-, 1 Mannschafts- und Gerätewagen, 1 Notarztfahrzeug sowie 1 Einsatzleitwagen.
Am Ende standen sowohl `Verletzte´ als auch ehrenamtliche Helfer*innen nebeneinander, diskutierten über die Abläufe, das Erlebte und freuten sich über den gelungenen Einsatz. Auch die DRK-Übungsbeobachter*innen und Kreisbereitschaftsleiter Frank Beckmann waren sehr zufrieden. Die gute Zusammenarbeit in der „Blaulichtfamilie“ hat sich wieder einmal bewährt.