25 Einsatzkräfte, davon 15 Ehrenamtliche und 10 Hauptamtliche, sind am Freitag, 11. Oktober, d.h. schon einen Tag vor den Bombenentschärfungen im Stadtgebiet unterwegs, um hilfebedürftige Personen aus ihrem privaten Um-feld in die Evakuierungsunterkünfte, Hotels oder zu Familienangehörigen oder auch Freunden in Sicherheit zu bringen.
Angesprochen auf Besonderheiten erzählt Torsten Dunemann, DRK-Sachgebietsleitung Katastrophenschutz und Einsatzleiter am Evakuierungswochenende: „Das DRK- Göttingen-Northeim e.V. leitet im Rahmen des Evakuie-rungseinsatzes den vorbereiteten Einsatzabschnitt Transport. Hier werden bspw. die Bewohner*innen einer Intensivpflege-Wohngemeinschaft bereits einen Tag vor der geplanten Bombenentschärfung in Sicherheit gebracht. Es werden Transporte von Menschen durchgeführt, die hilfsbedürftig sind und ggf. die Einrichtung eines Krankentransportwagens benötigen. Diese Transporte gehen aus dem Sperrgebiet in das Stadtgebiet und den Landkreis, je nach dem wo die Personen in der Zeit der Räumung untergebracht sind. Das Ganze muss am Sonntag nach der Entschärfung auch wieder in die andere Richtung geschehen. Für den Tag der Räumung (Samstag) stellt das DRK in den frühen Morgenstunden zwischen 3:30 und 6:00 Uhr und den späten Abendstunden mehrere mit Einsatzkräften besetzte Fahrzeuge für Personen, die Hilfe beim Transport benötigen, zur Verfügung. An diesem Freitag sind schon einmal 19 Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf geplant zu transportieren, aber eigentlich kommen immer noch spontane Anfragen hinzu, so dass hohe Flexibilität gefragt ist. So transportieren wir regelmäßig im Rahmen der Bombenevakuierung die Intensivpatienten aus den medizinischen Betreuungseinrichtungen für Intensivpflege.“
Markus Haberland und René Klatt sind sowohl hauptamtlich, wie ehrenamtlich im DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim e.V. aktiv. Sie übernehmen heute diese Fahrten mit besonders hohem Betreuungsbedarf. Im Rettungswagen ist das nötige Equipment vorhanden, welches sicherstellt, dass die Personen weiter beatmet werden können. "Zwar ist die Bombenevakuierung eine Ausnahmesituation, aber für uns ist heute alles ziemlich geplant und die Transporte terminlich festgelegt. Außerdem ist immer ein Pfleger mit dabei.“ fasst René Klatt die Transportsituation aus der Intensivpflege-WG zusammen.
Auch stark hilfedürftige Personen, die in ihren Privatunterkünften leben, werden bereits heute in Sicherheit gebracht. Dabei gehen Einsatzkräfte wie Steffen und Eric Föller, die im Vater-Sohn-Gespann unterwegs sind, ganz sensibel mit den Betroffenen um. Sie sprechen einfühlsam auf sie ein, erklären jeden Schritt und gerne auch nochmal warum der Transport eigentlich notwendig ist. Der Sohn einer immobilen älteren Dame äußert sich sehr froh darüber. So weiß er seine Mutter jetzt in guten Händen, dann aufgehoben in einem Seniorenheim mit Pflegebett und kann sich morgen früh in aller Ruhe, um die eigene Evakuierung kümmern.