· Pressemitteilung

„Es ist ein Traum von mir, im Rettungsdienst zu arbeiten“

Auf der DRK-Rettungswache Göttingen - Rettungssanitäter Ricardo Lange, Praktikant Aristid Paulisch, Notfallsanitäter Tom Möllmann (von links nach rechts)
Geburtstagsgeschenk zur Volljährigkeit - Aristid Paulisch absolvierte ein Praktikum auf der DRK-Rettungswache in Göttingen, los ging es an seinem 18. Geburtstag

Praktikumsstart am 18. Geburtstag – Schüler des Otto Hahn Gymnasiums ist eine Woche lang Praktikant in der DRK-Rettungswache Göttingen

Aristid Paulisch hat an seinem 18. Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk bekommen. Der Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) absolviert sein zweiwöchiges Betriebspraktikum beim DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim e.V. In der ersten Woche lernte der junge Mann die Verwaltungsabläufe beim Roten Kreuz und die Ehrenamtskoordination kennen. Punktgenau am Tag seiner Volljährigkeit wechselte Aristid Paulisch für die zweite Praktikumswoche in den Rettungsdienst. „Es ist seit rund zwei Jahren ein Traum von mir, im Rettungsdienst arbeiten zu wollen. Daher ist es unglaublich toll, dass ich nun bereits in meinem Praktikum hinter die Kulissen der DRK-Rettungswache Göttingen schauen darf. Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte ich nicht bekommen können“, so Paulisch.

In dieser Woche ist Aristid Paulisch mit einem Notfallsanitäter und einem Rettungssanitäter auf einem Mehrzweckfahrzeug – welches auch Krankentransporte und Rettungseinsätze fährt – eingeteilt. Neben Noteinsätzen in Akutsituationen begleitet Aristid Paulisch zusammen mit dem Rettungsteam aber auch Patienten bei geplanten Transporten. „Es ist sehr facettenreich“, zieht Paulisch Fazit. Jede Fahrt ist unterschiedlich, kein Patient wie der andere. Oft ist neben jeder Menge Fachwissen auch viel Fingerspitzengefühl gefragt. Paulisch: „Gerade in Momenten, in denen Patienten Schmerzen haben, ist beispielsweise viel Sensibilität gefragt.“ Die Praktikumstage sind sehr abwechslungsreich, versichert Aristid Paulisch. „Ich lerne den Rettungsdienst-Alltag ganz genau kennen.“ Die spannendsten Situationen während seines Praktikums waren für Paulisch vor allem die Alarmfahrten – die reichten von Türöffnungen und der Ersthilfe gestürzter Personen bis hin zu akuten Krankheitsereignissen unterschiedlicher Ursachen.

Aristid Paulisch ist bereits seit seinem 6. Lebensjahr mit dem Roten Kreuz verbunden. Bei einer Aktion des DRK im Kaufpark Göttingen hatte Paulisch im Alter von sechs Jahren sprichwörtlich Feuer gefangen. „Ich war so fasziniert von den Menschen, den Autos, der Kleidung und dem Blaulicht“, erinnert sich Aristid lachend. Vor lauter Begeisterung besuchte er kurz darauf seine erste Gruppenstunde in der Göttinger Jugendrotkreuz-Gruppe. Er blieb bis zur achten Klasse dabei und wechselte dann in den Schulsanitätsdienst seiner Schule. Paulisch: „Hier haben wir nicht nur theoretisches Sanitätswissen erworben, sondern konnten unsere Kenntnisse als Schulsanitäter auch praktisch anwenden.“ Seit zwei Jahren schließlich ist Aristid Paulisch in der DRK-Bereitschaft Göttingen, der mobilen Einsatzgruppe des DRK die sowohl in geplanten als auch ungeplanten Einsätzen hilft, aktiv. Von Einsätzen bei Bombenevakuierungen bis hin zu Hilfseinsätzen in der Hochwasserkatastrophe gab es in den letzten Jahren für die ehrenamtlich arbeitenden DRK-Bereitschaften viel zu tun. Zum Herbst 2021 übernahm Aristid mit einem weiteren Ehrenamtlichen als Anleiter einen Schulsanitätsdienst an einer Göttinger Schule, wo er wöchentlich mit Siebt- und Achtklässlern das richtige Verhalten im Notfall einstudiert. „Die ehrenamtliche Karriere von Aristid Paulisch ist idealtypisch. Für uns ist es unheimlich wertvoll, wenn sich junge Menschen schon so früh bei uns engagieren. Personalbindung ist auch im Ehrenamt ein wichtiges Thema“, so Petra Reußner, Vorstandsvorsitzende des DRK-Kreisverbandes Göttingen-Northeim e.V. Und ihr Vorstandskollege Thomas Gerlach ergänzt, dass es gerade im Katastrophenschutz Ehrenamtliche braucht, die voll und ganz bei der Sache sind. „Je nach Aufgabe im Ehrenamt stehen oft viele Fortbildungen an. Wöchentliche Übungsabende und Echteinsätze fordern dem Ehrenamtlichen Flexibilität und Verantwortungsbewusstsein ab.“ Der Grad zwischen Haupt- und Ehrenamt ist dabei schmal, so Gerlach. „Umso schöner ist es, wenn wir schon junge Menschen frühzeitig für uns und die Aufgabe gewinnen können. Denn auch im Rettungsdienst brauchen wir in Zukunft weiter engagierte Fachkräfte. Praktika und Ehrenamt können dafür ein guter Einstieg sein“, sagt Gerlach abschließend.