Am 24.05. und 25.05. haben alle Neuntklässler und Zehntklässler des Göttinger OHG nun ein Notfall-Training durchlaufen. Ältere Schülerinnen und Schüler, die zusätzlich als Schulsanitäter an der Schule aktiv sind, zeigten den 322 teilnehmenden Schüler, was es im Notfall zu tun gilt. Sogar die Herz-Lungen-Wiederbelebung wurde von jedem Jugendlichen an Übungsphantomen ausprobiert. Mit dabei waren Fachleute des Deutschen Roten Kreuzes Kreisverband Göttingen-Northeim e.V.
Wie spreche ich eine hilfsbedürftige Person richtig an? Wie wird ein Notruf abgesetzt? Und was gibt es bei einer Reanimation zu tun? Auf Initiative von Lehrerin Agnes Bleile, die am OHG unter anderem den Schulsanitätsdienst (SSD) betreut – und auch Erste Hilfe Ausbilderin beim DRK ist, haben die Schülerinnen und Schüler des Schulsanitätsdienstes die Anleitung der Jugendlicher übernommen. Ab Klasse acht können sich die Schülerinnen und Schüler des OHG für diese Arbeitsgemeinschaft entscheiden. Mit Unterstützung des DRK-Kreisverbandes Göttingen-Northeim e.V. treffen sich die derzeitig 20 aktiven Schulsanitäter alle zwei Wochen, um neues Wissen auszutauschen und Erste-Hilfe-Maßnahmen zu trainieren. Zudem übernehmen sie Tag für Tag an ihrer Schule einen Sanitätsdienst. Über eine App werden sie vom Sekretariat immer dann hinzugeholt, wenn sich irgendwo eine Mitschülerin oder ein Mitschüler verletzt hat. „Vom Pflasteraufkleben bis hin zur Alarmierung des Rettungswagens ist alles an Hilfeleistungen dabei“, fasst Theo zusammen. Aber auch in besondere Aktionen – wie dem Notfall-Training für die Neuntklässler und Zehntklässler – ist die SSD-Arbeitsgemeinschaft an ihrer Schule eingebunden.
„Wir wollen die Zivilcourage an unserer Schule steigern, Berührungsängste abbauen und Sicherheit vermitteln. Je häufiger eine Herz-Lungen-Wiederbelebung trainiert wird, umso selbstverständlicher wird das für die Schülerinnen und Schüler“, so Agnes Bleile als verantwortliche Lehrerin. Und auch bei den Jugendlichen kam das Notfall-Training gut an. „Es ist gut, sowas zu können, falls mal etwas passiert“, ist sich Emilia (15 Jahre) sicher. Milan (14 Jahre) durfte vor der ganzen Gruppe den Notfall absetzen und unter Anleitung der Leitstelle den Anweisungen des Fachpersonals folgen. Mit gezielten Fragen navigierte die Leitstelle Milan durch die simulierte Notsituation als Ersthelfer. Milan: „Ich bin froh, dass ich jetzt für den Echtfall vorbereitet wäre.“ Das Rote Kreuz stellte das Equipment – wie beispielsweise die Übungsphantome – zur Verfügung.
Auch für das DRK war das Notfall-Training mit den Jugendlichen des OHG eine Bereicherung. „Gern beteiligen wir uns an solchen Aktivitäten. Denn frühzeitig fundiertes Erste-Hilfe-Wissen zu vermitteln, hilft im Notfall Menschenleben zu retten“, so Markus Schiffer, Fachbereichsleiter Erste Hilfe beim DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim e.V. Ein solches Schulprojekt ist ideal dafür. Wir sehen in unserer täglichen Arbeit, dass die Patienten eine höhere Überlebenschance haben, wenn die Erste Hilfe korrekt angewendet wurde.“ Im vergangenen Schuljahr wurden bereits Schüler der Jahrgänge 7 und 11 trainiert. Jährliche Wiederholungen des Notfall-Trainings auch für andere Schuljahrgänge sind durch das OHG bereits in Planung.