· Pressemitteilung

Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel

Politikerinnen und Politiker aus dem Landkreis Northeim checken Barrierefreiheit

                                                                                    

Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel!
Politikerinnen und Politiker aus dem Landkreis Northeim checken Barrierefreiheit

Anlässlich des Europäischen Protesttags der Menschen mit Behinderung am 5. Mai plant das seit vier Jahren im Landkreis Northeim bestehende Aktionsbündnis zum 5. Mai drei Aktionen mit Politikerinnen und Politkern an Samstagen rund um das Datum des Aktionstags. Das diesjährige Motto von Aktion Mensch „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel!“ aufgreifend, soll es darum gehen, politischen Verantwortungsträger*innen aus unserer Region die Gelegenheit zu geben, Barrierefreiheit und inklusive Zugänge für Menschen mit unterschiedlichen Formen von Behinderung bei Veranstaltungen und in der Northeimer Innenstadt zu „checken“. Die Aktionen finden an drei Samstagen im Hochseilgarten in Silberborn, in der Northeimer Innenstadt und beim Einbecker Bierstadtlauf statt.

Zur Teilnahme haben sich die Bundestagsabgeordneten Mareike Wulf (CDU), Frauke Heiligenstadt (SPD) und Karoline Otte (Grüne) sowie der Landtagsabgeordnete Christian Grascha (FDP) und der Northeimer Bürgermeister Simon Hartmann (SPD) bereit erklärt. Die Politiker*innen werden jeweils in einem Tandem zusammen mit einem Peer, einem Menschen mit Einschränkung in den Bereichen Lernen, Sehen oder Mobilität, für mehrere Stunden unterwegs sein und Erfahrungen mit einer spezifischen Einschränkung machen. Dazu wird es z.B. gehören, mit Rolli oder nicht sehend mit Blindenstock den Samstagseinkauf in Northeim zu erledigen. In Einbeck und Silberborn werden Politiker*innen zusammen mit Freizeitgruppen des DRK Göttingen-Northeim e.V. an Veranstaltungen teilnehmen und Peers begleiten.

Selbsterfahrungen und Gespräche auf Augenhöhe ermöglichen den politischen Verantwortungsträger*innen einen Perspektivenwechsel und können ein vertieftes Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen und für deren verbrieftes Recht auf Selbstbestimmung, Teilhabe, Inklusion und barrierefreie Zugänge nachhaltig verankern. Dabei sind sich die Organisator*innen einig: Barrierefreiheit ist für viele Menschen kein Wunschkonzert, sondern die Voraussetzung für ihre Teilhabe am alltäglichen Leben, in Freizeit, Kultur und Sport. Der Barriere-Check kann Hürden im Alltag nachvollziehbar sowie politischen Handlungsbedarf und auch Erfolge deutlich machen. Die Leser*innen dürfen auf Erfahrungsberichte der teilnehmenden Politiker*innen gespannt sein.

2022 findet der Protesttag der Menschen mit Behinderung zum 30. Mal statt.  Ein Blick auf die gesetzliche Situation belegt, dass auf dem Papier in diesen Jahren viel erreicht wurde: eine Grundgesetzergänzung, Gesetze zur Barrierefreiheit, die UN-Behindertenrechtskonvention. Diesen Erfolgen stehen manche Rückschritte gegenüber.

Insbesondere in der Corona-Pandemie zeigte sich die Gefahr, dass behinderte Menschen trotz aller wohlklingenden Sprüche zur Inklusion schnell ins Abseits gedrängt werden und ihre Bedürfnisse und Interessen übersehen werden. Deshalb mischt sich das Northeimer Aktionsbündnis zum 5. Mai auch weiterhin gemeinsam und engagiert mit dem Ziel ein, dass alle selbstbestimmt am Leben der Gesellschaft teilhaben können.

Im Aktionsbündnis sind die Beiräte für Menschen mit Behinderung der Stadt und des Landkreises Northeim, der DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim e.V., die Selbsthilfekontaktstelle ZISS, die Elterninitiative EIFER e.V. der Verein Pro Inklusion e.V. sowie die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) Northeim aktiv.