"Es geht immer mehr als wir denken!"
Die Rolling Angels unterwegs
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Wenn sie unterwegs sind, fallen sie auf: Drei, vier oder fünf Personen mit Rolli oder Rollator und dazu einige Fußgänger. Seit fast drei Jahren treffen sich Erwachsene mit hohem Unterstützungsbedarf und ihre Angehörigen zu gemeinsamen Unternehmungen in der Freizeit. Am vergangenen Wochenende erlebte ein Teil der Gruppe begeistert den ABBA Konzertabend bei den Bad Gandersheimer Domfestspielen.
Neben dem Austausch hat sich bei ihren gemeinsamen Aktivitäten quasi nebenbei das Testen von Barrieren als ein gemeinsames Anliegen der Teilnehmenden herausgebildet. Nach der Rückmeldung von eingeschränkter Barrierefreiheit für Rolli Nutzende bei Konzerten auf der Waldbühne in Northeim wurde dort inzwischen eine erhöhte Bühne als Platz für Rollis installiert. Im Juni machten die Teilnehmenden einen Ausflug in den Harz, fuhren mit der Seilbahn auf den Großen Burgberg und wanderten über den Baumwipfelpfad zurück ins Tal. Alle genossen den Nachmittag in der Natur und freuten sich über das gemeinsam gemeisterte Abenteuer, denn manche Streckenabschnitte waren für die Rollifahrer und ihre Assistenzpersonen eine echte Herausforderung. Zum Programm in diesem Jahr gehören auch das Krimi-Stadt-Spiel in Einbeck, eine Boßel-Tour, Kino-Besuche und gemeinsame Abendessen im Restaurant.
„Es geht immer mehr als wir denken!“ resümierte eine Teilnehmerin, die ihren Partner im Alltag unterstützt und pflegt, nach einer Runde Schwarzlicht-Minigolf im Frühjahr in Bovenden. Man schrecke manchmal vor den erwarteten Barrieren zurück, werde aber auch oft überrascht von dem, was eben doch mit Rolli oder Rollator möglich sei. Die Teilnehmenden haben viele Ideen für gemeinsame Aktivitäten und setzen Teilhabe in Freizeit und Kultur mit Spaß und Lust am Experiment um. Die Gruppe ist offen für weitere Interessierte und freut sich über aktive und humorvolle Verstärkung für die „Rolling Angels“.
Die Gruppe wird vom Familienentlastenden Dienst der DRK Soziale Dienste gGmbH im Landkreis Northeim koordiniert. Das DRK stellt bei Bedarf auch Assistenzkräfte zur Verfügung. Kontakt: Susanne Grebe-Deppe, DRK Soziale Dienste, s.grebe-deppe(at)drk-goe-nom.de, Fon 05561-3194024